Dienstag, 14. Februar 2012

Filmkritik zu "Ziemlich beste Freunde"

Quelle: Google
Regie: Eric Toledano, Olivier Nakache
Genre: Tragikomödie
Darsteller: Francois Cluzet, Omar Sy, Anne Le Ny
Kinostart: 05. 01.2012

INHALT
Philipp (Francois Cluzet) ist reich, sehr reich. Doch er hat ein Handicap, er ist seit einem Gleitschirmunfall vom Kopf ab querschnittgelähmt, und muss sein Leben im Rollstuhl verbringen. Er ist ständig auf seine Angestellten angewiesen die ihm bei alltäglichen Dingen betreuen müssen. Als Philipp einen neuen Pfleger sucht, lernt er Driss (Omar Sy) kennen. Dieser möchte eigentlich nur einen Stempel als Bestätigung, dass er sich vorgestellt hat um weiter Arbeitslosengeld zu erhalten. Doch Philipp stellt Driss ein. Von nun an sollte sich das Leben beider verändern und eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht; frei dem Motto - Gegensätze ziehen sich an...

KRITIK
Driss ist arbeitslos und wurde kürzlich aus dem Gefängnis entlassen. Er hat sein Leben bislang nicht wirklich im Griff. Dies sollte sich ändern als er sich um die Pflege des gelähmten Philipp bewirbt um weiter Arbeitslosengeld zu beziehen. Trotz zahlreicher besser qualifizierter Bewerber entschließt sich Philipp Driss einzustellen. Zu Beginn ist Driss überwältigt von dem ganzen Luxus den er auf einmal genießen kann. Doch auf der anderen Seite erwarten Driss völlig unbekannte Herausforderungen die eine solche Pflege mit sich bringen. Doch er stellt sich den Aufgaben und zwischen den beiden grundverschiedenen Menschen entsteht unweigerlich eine ungewöhnliche Freundschaft. Philipp schafft es Driss Verantwortung beizubringen, umgekehrt gelingt es Driss Philipp mit seiner offenen und vorlauten Art neuen Lebensmut zu vermitteln.

Der Film wird von wunderbar spielenden Schauspielern getragen. Philipp glänzt aufgrund seiner Behinderung mit einer ausdrucksstarken Mimik und Stimme. Driss hingegen punktet durch seine erfrischende Unbekümmertheit und seinem vorlautem Mundwerk. Die Darsteller ergänzen sich perfekt und es ensteht ein harmonisches Zusammenspiel.

Der Film hat trotz seines stets niveauvollen Humors einen begleitenden tragischen Hintergrund. Im Film wird nichts beschönigt. Es wird eindringlich auf die Probleme beider eingegangen:  Philipp genießt durch seinen Reichtum gewisse Annehmlichkeiten, die er aber aufgrund seiner Behinderung nur gering auskosten kann und seine enormen Einschränkungen nicht vergessen lässt. Aber auch Driss steht nich wirklich mit beiden Beinen im Leben, kennt er weder familiäre Geborgenheit noch Sicherheit und Rückhalt. Diese Themen werden einfühlsam aufgezeigt und bilden das Konstrukt der Geschichte. Driss und Philpp schaffen es das Leben des Anderen auf positive Art und Weise zu bereichern.

FAZIT
"Ziemlich beste Freunde" war bislang der Überraschungshit in diesem noch kurzem Kinojahr. Die Regisseure inszenierten eine gefühlvolle, herzerfrischend komische sowie ehrliche Komödie mit einem ernsten und tragischen Hintergrund. Der Film ist durchwegs witzig und es sind einige herzhafte Lacher garantiert. Doch ist der Film eigentlich ein berührendes Drama voller Gegensätze das mit einem gefühlsergreifenden Ende abschließt. Selten hat mich ein Film einerseits so gut unterhalten und mich andererseits so berührt.
Meine Bewertung: 5 von 5 Punkten

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