Freitag, 13. Januar 2012

Filmkritik zu "Verblendung" (2011)

Quelle: Google
Regie: David Fincher
Darsteller: Daniel Craig, Rooney Mara, Christopher Plummer, Stellan Sarsgard
Kinostart: 12.01.2012
Genre: Thriller

Heute geht es um die Neuverfilmung durch Regisseur David Fincher von Stieg Larrsons "Verblendung", dem ersten Teil der Millennium-Trilogie.

Ich habe den Film gestern im Kino gesehen. Ich habe mir vorgenommen, den Film objektiv zu betrachten da ich ja bereits die europäische Version von 2009 kenne.

Kurz zum Inhalt...
Als der Journalist Mikael Blomqvist (Daniel Craig) bei einer Enthüllungsstory etwas zu weit geht, wird er vor Gericht angeklagt und verliert dabei den Großteil seines Vermögens. Da kommt es ihm nicht gerade ungelegen als in der reiche Industrielle Henrik Vanger (Christopher Plummer) offiziell zum Schreiben dessen Memoiren anheuert. Doch inoffiziell soll Blomqvist das Verschwinden Vangers Nichte Harriett vor 40 Jahren aufklären. Zusammen mit der außergewöhnlichen Hackerin Lisbeth Salander (Rooney Mara) begeben sie sich auf die Suche nach Antworten. Nach und nach tauchen sie in die tiefen Abgründe der Familie Vanger hinab und kommen einer grausamen Mordserie auf die Spur. Doch die beiden kommen selbst immer mehr in Gefahr...

David Fincher ist durch seine früheren Filme bekannt dafür düstere Thriller abzufilmen. Da fällt einem sofort das Meisterwerk "Sieben" in den Sinn. Gleich vorweg sei gesagt, die Regie durch Fincher ist ein Idealfall für diesen Film. Die Erstverfilmung war schon sehr gelungen und hat mich selbst begeistert. Doch die US-Neuverfilmung setzt meiner Meinung nach noch etwas oben drauf.

Bereits beim Intro des Films bekommt man einen musikalischen Vorgeschmack auf das, was kommen wird. Man bekommt einen düsteren, harten und verstörenden Film für Erwachsene serviert. Mit schaurig kalten Bildern des verschneiten Stockholms taucht man nach und nach ein in die tief schwarzen Abgründe der Familie Vanger. Mit diesen sieht sich Blomqvist (Craig) ständig bei seinen Ermittlungen konfrontiert. Man bekommt das Gefühl, dass jedes Familienmitglied des Vanger-Clans ein dunkles Geheimnis hat und keinem zu Trauen ist. Dies vermittelt dem Zuschauer von Beginn an Ungewissheit und lässt die Spannung immer höher steigen bis diese im Finale auf ein Höchstmaß anwächst.

Die Interpretation der Lisbeth Salander ist in diesem Film beeindruckend, zugleich auch verstörend. Rooney Mara verkörpert ihren Charakter als eine junge kluge Frau die in ihrem bisherigen Leben immer wieder mit Enttäuschungen konfrontiert wurde und sich durch die Ermittlungen wieder einen Platz in der Gesellschaft erhofft. Aufgrund von Geldproblemen muss sie sich ihrem Betreuer hingeben und muss dessen sadistischen Neigungen auf unmenschliche Weise am eigenen Leib ertragen...
Fincher wollte für diesem Film keine Jugendfreigabe einhalten müssen. Dieser Wunsch wurde ihm erfüllt und er nutzt dies schonungslos aus. Die physische Gewalt nimmt in der für den Stil des Films essentiellen wichtigen Vergewaltigungsszene ihren Höhepunkt und fällt noch heftiger und kompromissloser aus als beim Vorgänger.

Craig und Mara, dessen Charaktere unterschiedlicher und widersprüchlicher nicht sein können, spielen ihre Rollen glaubwürdig und fühlen im Laufe der Zeit eine enge Zuneigung zueinander, die jedoch am Ende für Lisbeth mit einer herben Enttäuschung endet.

FAZIT
David Fincher verfilmte einen kompromisslosen, düsteren, harten und durchgehend spannenden Thriller für Erwachsene. Meiner Meinung nach wurde der Film noch etwas intensiver und tiefgründiger inszeniert als sein Vorgänger. Auch für diejenigen die den Vorgänger bereits gesehen haben, lohnt es sich auf alle Fälle ins Kino zu gehen.
Soweit ich im Internet recherchieren konnte, sind für das Jahr 2013 und 2014 die Fortsetzungen geplant. Hoffentlich wieder unter der Regie von Fincher.
Meine Bewertung: 4,5 von 5 Punkten

2 Kommentare:

  1. Sehr nette Kritik zum Film. Du hast einen guten Schreibstil. Mach weiter so!
    Mfg Film-Krittelei

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    1. Danke für deine positive Kritik. Auch dein Blog gefällt mir richtig gut. Ich lese ihn regelmäßig. Würde mich freuen wenn du mal wieder reinschaust. Lg awaldenhofer

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