Filmkritik zu "King of Devil´s Island"

Quelle: Google

Genre: Drama
Kinostart Ö: 20. April 2012
Regie: Marius Holst
Laufzeit: ca. 120 min.
Darsteller: Stellan Skarsgard, Benjamin Helstad, Kristoffer Joner, Trond Nilssen






INHALT
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird auf der norwegischen Insel Bastoy, rund 70 Kilometer von Oslo entfernt, eine Jugendstrafanstalt geführt. Die Jugendlichen Insassen erfahren jedoch keinerlei Resozialisierungsmaßnahmen oder dergleichen. Sie unterstehen einem terroristischen und unmenschlichen Regime durch den Gefängnisdirektor Besteyren (Stellan Skarsgard) und seinem Aufpasser Brathen (Kristoffer Joner). Die neuen Häftlinge Ivar aber vor Allem Erling lassen das herrschende Grauen nicht über sich ergehen und zetteln einen Aufstand an. Dieser bleibt jedoch nicht ohne Gegenwehr der anstaltseigenen Gefängniswärter...

KRITIK
Einer wahren Begebenheit nachempfunden, erzählt Regisseur Marius Holst ein Gefängnisdrama von jugendlichen Häftlingen auf der Gefängnisinsel Bastoy. Doch hier wartet kein resozialisierender Alltag auf die großteils 18 jährigen Insassen. Auf Bastoy wird versucht die Jugendlichen umzuerziehen. Die Jugendlichen werden mit unmenschlichen Maßnahmen mental und physisch gebrochen. So müssen die Neuankömmlinge gleich ihre Haare lassen, werden nur mit Nummern angesprochen, müssen Nackt zu ihren Baracken laufen um ihre Kleidung zu bekommen oder werden als Arbeiter geschunden. "Durch Furcht gehorchen", so scheint das Motto auf Bastoy zu sein. Der frisch inhaftierte Erling kommt mit derartigen Erniedrigungen und dem harten Umgangston besser zurecht als zum Beispiel sein Mithäftling Ivar. Erling ist von Beginn an auf Flucht eingestellt und entpuppt sich immer mehr zum Rebell der sich dem scheinbar mächtigen Regime von Direktor Besteyren mehr und mehr widersetzt.

Der Film baut von Anfang an eine dichte Atmosphäre auf die einem trotz des teils ruhigen Erzählstils mitreißt. Großen Anteil daran haben die unterkühlten und düsteren Bilder der Landschaft wie wir sie auch schon vor kurzem in der Neuverfilmung von "Verblendung" gezeigt bekommen haben. Doch auch die Schauspielleistung der Akteure ist durchaus postive hervorzuheben wenn man bedenkt, dass allein Stellan Skarsgard und Kristoffer Joner vom Fach sind. Doch neben diesen Beiden spürt man auch bei Benjamin Helstad, der den rebellischen Erling spielt, schon nach kurzer Zeit eine enorme Präsenz.

Der Film erfindet nun das Rad nicht neu. Die bekannten Klischees diverser Gefängnisfilme, wie das harte Bestrafen, Fluchtversuche oder Aufstände gegen die Direktion, sind auch in diesem Film verarbeitet. Doch es gelingt dem Regisseur den Zuseher mit intensiven und beklemmenden Bildern zu packen und Spannung aufzubauen und auch zu erhalten. Die Autoren erweisen sich als gekonnte Erzähler und lassen den Aufstand der Jugendlichen in einem emotional  hochdramatischen Schlusspunkt enden.

FAZIT
"King of Devil´s Island" ist ein mitreißender Gefängnisfilm in dem Jugendliche Strafgefangene auf grausam unmenschliche Weise gebessert werden sollen. Der Film ist trotz einiger kurzen Längen durchwegs spannend und versprüht durch die unterkühlte Optik hohe Intensität.  Für mich ein packender Film den man gesehen haben muss!
Meine Bewertung: 4,5 von 5 Punkten